Tagesarchiv: 2. Januar 2018

„Wer nicht handelt, wird behandelt“ oder: Es hat einen Preis, die Verantwortung in die Hände eines „Erlösers“ zu legen


Ist es nicht großartig, all diese Zeitersparnis: Vorbei die ineffizienten Tage, als wir unter „persönlichem Kleidungsstil“ noch verstanden haben, nach aufwändiger Suche eine ganz bestimmte Hose mit einem beim letzten Italienaufenthalt erstandenen besonderen Hemd zu kombinieren – und dazu noch spezielle Schuhe zu tragen, die, braun an den Füßen eines für sein lässiges Outfit bewunderten Bekannten steckend, erst einmal – zwecks Unterscheidung – in schwarzer Farbe für die Komplettierung der eigenen Erscheinung aufgetrieben werden „mussten“. Kein Zweifel: Ein erklecklicher Zeitaufwand.

Heute geht das so: Im Web etwa zu „Outfittery“, „Modomoto“ oder „About You“ surfen, prototypische „Styles“ anklicken, ein paar Vorlieben nennen, vielleicht sogar gemeinsam mit einem Call Center-Herrn einen standardisierten Fragebogen am Telefon oder im Chat abarbeiten, ein bis drei „Packages“ bestellen, alles kommt bald per Post – und fertig ist der „individuelle“ Stil. Kein Zweifel: Eine große Zeitersparnis.

Dieses Prinzip lässt sich (und wird auch) ohne große Mühen auf andere „Güter“ übertragen, als Beispiele mögen Musik (etwa „Spotify“), Literatur (etwa „Amazon“ – „Wird oft zusammen gekauft“, „Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch“), Reisen („Unplanned“ bzw. diverse andere Unternehmen, die das sogenannte „blind booking“ anbieten) oder auch die PartnerInnensuche (z. B. „Parship“ und viele andere Anbieter) dienen. Kein Zweifel: Eine große Zeitersparnis. Weiterlesen