Archiv der Kategorie: Führung\Management

Wie MitarbeiterInnengespräche „in die Hose“ gehen…


Das MitarbeiterInnengespräch – oft beschrieben, vielfach besprochen, häufig kommentiert, in unzählige Fragenkaskaden gekleidet – stelle ich ins Zentrum meiner heutigen Betrachtungen.


MitarbeiterInnengespräch – Basisdefinition

Das „Führungsinstrument MitarbeiterInnengespräch“ lässt sich definieren als „strukturiertes Gespräch, das in regelmäßigen Abständen nach gleichem Ablauf und gleichen Grundsätzen zwischen MitarbeiterIn und direkter Führungskraft geführt wird.“ Kurz gefasst geht es darum, das Vergangene zu reflektieren, das Jetzt zu besprechen und die Zukunft ins Auge zu fassen. Von MitarbeiterInnen wird dies als wertschätzend empfunden und – verbunden mit konstruktivem Feedback (also dem Mitteilen von Wahrnehmungen der Führungskraft und nicht der bloßen Bewertung durch diese) – als wertvolles Rückspiegeln wahrgenommener Entwicklungs- und Verbesserungspotenziale zumeist begrüßt. Weiterlesen

Die Führungskraft als PsychotherapeutIn?


Im Rahmen des ersten Moduls des Praxislehrgangs „Coaching als Führungsstil“ hat vor kurzer Zeit eine Nachwuchsführungskraft eingebracht, dass lösungsorientierte Fragestellungen wie etwa „Was könnten Sie tun, um einen ersten Schritt in Richtung einer kleinen Verbesserung getan zu haben?“, „Was soll jedenfalls bleiben wie es ist, weil es gut ist wie es ist?“, etc. doch „sehr therapeutisch daher kommen und womöglich die MitarbeiterInnen überfordern bzw. massiv irritieren.“ Weiterlesen

Von BesucherInnen, Klagenden und KundInnen


Wer kommt da herein? Was kommt dabei heraus?

Insoo Kim Berg und Steve de Shazer, lösungsfokussierte (Ultra)KurzzeittherapeutInnen der ersten Stunde, haben unter den Aspekten „Typus“ (Steve de Shazer: „Wer kommt da herein?“) bzw. „Interaktion“ (Insoo Kim Berg: „Was kommt dabei – in der Beratung – heraus?“) ein Schema entwickelt, welches BeraterInnen dabei unterstützen soll, passende Interventionen zu entwickeln – abhängig davon, welches Verhalten eine Kundschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Beratung an den Tag legt. Weiterlesen

Wenn hochkompetente Fachleute die Beförderung zur Führungskraft in Kauf nehmen…


„Also ein Chef das ist jemand, der zunächst einmal ein umfangreiches Materienwissen hat, denn sonst kann ich ihn nicht als meinen Vorgesetzten akzeptieren, und dann muss er halt auch noch führen können…“. Dies ist ein charakteristischer Satz für eine in Europa weit verbreitete Auffassung, den ich in dieser und ähnlicher Form häufig von MitarbeiterInnen (und nicht nur von diesen) zu hören bekomme. Weiterlesen

„Ein Licht am Ende des Tunnels…


könnte sich unter Umständen als entgegenkommender ICE erweisen.“

Dieses aus meiner Sicht ziemlich provokante Sprichwort möchte ich all jenen Führungskräften „ins Stammbuch schreiben“, die im Rahmen von Gesprächen, in denen es schlechte Nachrichten zu kommunizieren gilt (etwa Kündigungsgespräche), ihren MitarbeiterInnen wider besseres Wissen Hoffnung machen. Weiterlesen

Globale Ethik und Verantwortungsethik


Vielerorts – auch und insbesondere in Unternehmen und Führungskräftezirkeln bzw. -seminaren – werden in letzter Zeit (wieder) sogenannte „Wertediskussionen“ geführt. Dabei drängt sich mir der Verdacht auf, dass diese die Funktion haben könnten, die Aufmerksamkeit von einer gebotenen Ethik des Handelns ab- und in Richtung einer weitgehend unverbindlichen abstrakten „Proklamationsethik“ umzulenken. Manchmal scheint die Werte-Thematik auch vom findigen Unternehmensmarketing utilisiert zu werden, um – neben bzw. anstelle von Kriterien wie etwa Design, Service, usw. – (zusätzliche) „werthaltige“ attraktive Unterschiede zu MitbewerberInnen zu suggerieren, allerdings ohne diese zu kreieren. Weiterlesen

Potemkinsche Dörfer und eine Haltung der Ignoranz auf höchster Führungsebene…


Was unter einem Potemkinschen (oder Potjomkinschen) Dorf zu verstehen ist? Nun, Wikipedia meint dazu: „… etwas, das fein herausgeputzt wird, um den tatsächlichen, verheerenden Zustand zu verbergen. Oberflächlich wirkt es ausgearbeitet und beeindruckend, es fehlt ihm aber an Substanz.“


Fürst Potjomkin und die Legende von den Dorfattrappen in Neurussland

Der Legende nach hat Feldmarschall Fürst Grigori Alexandrowitsch Potjomkin vor einer Inspektionsreise der russischen Zarin Katharina II. (genannt „die Große“) im neu eroberten Krimgebiet zum Schein Dörfer aus bemalten Kulissen errichten lassen, um dieser die fortgeschrittene Besiedlung der neuen Gebiete vorzugaukeln. Weiterlesen