Archiv der Kategorie: Splitter 07/2019

Selbstironie


Woran lässt sich ein/e DogmatikerIn erkennen?

Meiner Ansicht nach am fast vollkommenen Fehlen von Selbstironie.

Es wäre begrüßenswert, wenn wir uns nicht so oft so ernst nehmen würden, sondern vielmehr mit einem gütigen Blick ironisch auf unser/e Selbst schauen könnten.

Es könnte dann so spielerisch sein, unser/e jeweiligen/jeweiliges Leben.

Wertschätzung/Geringschätzung


Jemandem „einfach so“ im Moment absichtslos mitzuteilen bzw. zu zeigen, was man an ihr oder ihm schätzt, so etwa könnte Wertschätzung beschrieben werden.

Jemandem etwas möglichst bekömmlich mitzuteilen, das für sie oder ihn schmerzhaft sein könnte, etwa ein kritisches Feedback oder eine schlechte Nachricht – auch so könnte Wertschätzung umschrieben werden.

Jemandem etwas nicht mitzuteilen, was diese oder diese jedoch erfahren sollte, um sich etwa weiterentwickeln oder auf eine schwierige Situation einstellen zu können – dieses Verhalten könnte als geringschätzig bezeichnet werden.

Es verkleidet sich manchmal als Rücksichtnahme („das kann ich ihm nicht zumuten“ oder „ich will ihr nicht wehtun“), hinter dieser Maskierung verstecken sich jedoch oft Unsicherheit bzw. Feigheit.

Suggerierte Mängel


Wichtig ist: Wir sind gut so, wie wir sind. Wir sind keine Mangelwesen, vielmehr haben wir alles mitbekommen, um ein gutes Leben zu leben („Potenzialhypothese“). Wir sollten „nur“ darauf achten, dass wir uns keine Differenz zwischen unserem Ist- und irgendeinem behaupteten Sollzustand suggerieren lassen, denn dann liegt plötzlich und unvermittelt ein (konstruierter) Mangel vor, den wir womöglich mittels Konsum auszugleichen versuchen (was wiederum nicht funktionieren kann). Klingt anstrengend? Ist es auch.

Will Rogers meint dazu: „Zu viele Leute geben Geld, das sie nicht haben, für Dinge aus, die sie nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen.“

Der notwendige menschliche Freiraum ist frei von marktwirtschaftlichen Interessen. Wir sind gut so, wie wir sind.

Restriktionen können zu Lösungen führen


Es kommt vor, dass lösbare Probleme erst dann gelöst werden (können), wenn sie als Restriktionen (man könnte auch „unlösbare Schwierigkeiten“ dazu sagen) behandelt werden. Die Lösung liegt dann im Umgang mit dem Problem als Restriktion. Eigenartig eigentlich.

Wachsam ins Gute drehen


Wenn Du in einem bzw. durch einen Alptraum aufwachst, dann wäre es hilfreich, wenn Du diesen im Wachsein – gleichsam wachsam – weiterträumst und zu einem guten Ende drehst.

Ein Bild von einer Pfeife ist keine Pfeife…


Ein Foto einer schönen Landschaft ist nicht die schöne Landschaft…

Ein Film über eine erfüllte Beziehung ist keine erfüllte Beziehung…

Ein Selfie bist nicht Du…

Das Lesen eines Buches über Achtsamkeit ist nicht schon ein achtsames Leben…

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Barfuß durchs Gras gehen.

In den Sternenhimmel schauen.

Ruhig am Bachufer sitzen.

Durch den Wald gehen.

Leben.