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Problemzentrierte Fragen oder: Wer das Scheunentor weit aufmacht…


…darf sich bekanntlich nicht wundern, wenn jemand den Traktor direkt hinein steuert. Und wer Einladungen ausspricht? Nun, der darf nicht ungehalten sein, wenn diese auch angenommen werden. „Ja klar – und weiter?“ höre ich Sie gerade denken. Vielleicht kann ich Ihnen ein paar Beispiele nennen, um das oben Geschriebene zu erhellen, denn manchmal kommen Einladungen nicht ganz so explizit daher, kommt das Offensichtliche verkleidet und mit Tarnkappe bei der Tür herein, ist der Einladenden ihr Tun selbst nicht ganz klar…

Beispiel 1: „Seit wann hast Du das Problem schon?“
Folgenden Wortwechsel durfte ich am Rande einer Konferenz erlauschen: Konferenzteilnehmer A: „… und seit wann hast Du das Problem schon?“. Konferenzteilnehmerin B: „Nun, da muss ich weiter ausholen – alles begann im Jahr 1991, als…“. Gut eine Viertelstunde später unterbricht A den unaufhörlichen Redefluss von B nach vier wirkungslosen Versuchen schlussendlich erfolgreich und meint – bevor er sich abwendet und das Weite sucht: „Du ziehst mich ja hinunter mit Deinen Erzählungen, Du musst schon zukunftsorientiert denken – sonst wird das nichts!“.

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Das Leben kann die Hölle sein, man muss sich nur genug anstrengen


Großes Unternehmen, Gemeinschaftsküche auf der dritten Etage, es ist Montag acht Uhr morgens, sechs Kolleginnen bzw. Kollegen stehen um die Kaffeemaschine herum, müde Gesichter, gerötete Augen, lümmelnde Haltung – Sie und ich sind als unsichtbare stille Beobachter mit dabei:

Mitarbeiter 1: „Schon wieder Montag, das Wochenende war wieder einmal verdammt kurz.“ Mitarbeiterin 2: „Und heute gleich drei anstrengende Termine, na die Woche fängt ja gut an.“ Mitarbeiterin 3: „Das Schlimme ist ja, dass es nicht besser wird, morgen steht ja die Betriebsversammlung an – und nächste Woche erst!“ Mitarbeiter 4: „Ja, ich sag´s Euch, schlechter wird´s, immer schlechter und schlechter.“ Mitarbeiterin 5: „Ich hab´s läuten hören, dass es dem Unternehmen gar nicht gut gehen soll, was soll das noch werden?“ Mitarbeiter 6: „Es war ja erst in den Nachrichten, dass die Krise noch lange nicht vorbei ist, da werden wir noch alle dumm aus der Wäsche schauen.“ Mitarbeiterin 2: „Und die Lohnerhöhung fällt auch schwach aus.“ Mitarbeiter 4: „Wenn wir überhaupt eine bekommen.“ Mitarbeiter 1: „Ich sag´s Euch, uns hier trifft´s schneller als wir heute noch glauben.“ Mitarbeiterin 5: „Und immer mehr Arbeit und Stress haben wir auch, ständig wird mehr und mehr verlangt, wie sollen wir das schaffen?“ Mitarbeiterin 3: „Und habt Ihr von den jüngsten Finanzskandalen gehört – die Welt steht bestimmt nicht mehr lang…“

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